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In der Geologie der Eiszeit besitzen Günz und Mindel einen Namen. Die zwischen diesen beiden Flüssen fließende Kammel  wird dabei meist übersehen. Doch die Kammel und ihr Tal sind ein lohnendes Ausflugsziel, vor allem für Wanderer. Vier Tage muss man allerdings schon für eine Wanderung von der Quelle bis zur Mündung einplanen.

Ein wenig ist man schon an ein Sumpfgebiet auf der Suche nach der Quelle erinnert, stammt doch der Name Kammel aus dem Keltischen und bedeutet Sumpf. Während des Kartenstudiums stellt sich heraus, dass die als Kammelursprung gefeierte Quelle nicht der Anfang des längsten Quellflusses ist. Also hatten wir unsere liebe Mühe die richtige Kammelquelle östlich von Sontheim (Schwaben) in den Wiesen zu finden. In der Nähe eines Einödhofes entdecken wir einen Graben, dessen Ursprung nur ein Betonrohr ist. Kanalisiert und völlig unspektakulär beginnt die Kammel ihren Lauf und wächst nur durch die Zuflüsse aus den Drainageröhren.

Der erste wirkliche Höhepunkt der Wanderung ist ein Kulturdenkmal, eine alte zweibogige Steinbrücke in Oberkammlach. Zwar erfährt man von der Schlacht im Jahre 1796, aber die Geschichte der Brücke bleibt trotz Nachfrage ein Geheimnis. Die gute Einkehr im Gasthof zum Schwanen tröstet uns. In Unterkammlach wird zum ersten Mal die Wasserkraft des Flüssleins genutzt. Kurz vor Oberrieden bremst den Wanderer eine Stacheldrahtlandschaft, die an Zeiten des Eisernen Vorhangs erinnert und zwingt uns zum Umweg. War der bisherige Bachlauf von Geradlinigkeit und dem Fehlen eines Gewässerrandstreifens gekennzeichnet, so entschädigen uns nach Unterrieden mit der ersten Mühle und Mäander ohne Ende. Da es in der näheren Umgebung keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten gibt müssen wir zum Abschluss des ersten Tages nach Mindelheim. Zum Glück gibt es im Kammeltal noch eine Bahnlinie.

Selbst frisch und gestärkt ist es am nächsten Morgen selbst für hart gesottene Flusswanderer nicht möglich alle Mäander auszulaufen, da es sonst unmöglich wäre, das Tagesziel zu erreichen. Doch wann immer wir am Fluss gehen, sieht man Spuren der nächtlichen Arbeit des Bibers. Graureiher und Roter Milan beobachten uns von oben, Fuchs- und Hasenspuren weisen uns den Weg. Nach der Mittagsrast in Loppenhausen empfangen uns außerhalb des Dorfs wieder unzählige Mäander. Vor den Flusskorrektionen der beiden vergangenen Jahrhunderte war dies das natürliche Bild aller Flussauen. Ein unbefestigter Bach gerät leicht ins Pendeln, gräbt an der Außenseite des Bogens ab, lagert dieses Material an der Innenseite an und kommt so immer stärker ins Mäandrieren. Nach Aletshausen grüßt uns bald das Schloss der Herren von Freyberg in Niederraunau. Nur noch wenige Kilometer sind es bis zum Tagesziel Krumbach. Während wir wegen eines Fabrikgeländes in Niederraunau nicht am Bach bleiben können und Umwege machen müssen, seien die Stadtplaner von Krumbach gelobt: Auf schönen Fußwegen gelangen wir entlang der Kammel bis in die Innenstadt, wo wir im Traubenbräu gut untergebracht werden.

Fortsetzung folgt aus Zeitmangel leider nicht!