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Am Fluss entlang: Die Kammel von der Quelle bis zur Mündung

Warum an der Kammel wandern? Die Kammel mündet doch nicht in die Donau!

Ein Blick auf die Karte zeigt aber, dass dieser Fluss in seinem Mittellauf weitgehend Natur belassen fließt – Mäander folgt auf Mäander, selten in Mitteleuropa. Wir haben die Kammel vom Rosenmontag, den 23.2. bis zum Donnerstag, 26.2.04 ausgiebig erforscht:

  1. Tag (21 km Wanderung, Topographische Karte 1 : 25 000, Blatt 7928 Mindelheim und Blatt 7828 Kirchheim i. Schwaben):

Anfahrt mit der Bahn bis Sontheim (Schwaben). Die Kammelquelle befindet sich nicht im Wald Hochfirst, wie verschiedentlich behauptet, sondern der längste Quellast entspringt aus einem profanen Drainagerohr östlich des Einödhofs Ziegler. Der Oberlauf ist leider ein gradlinig verlaufender Kanal. Erster Höhepunkt: Die zweibogige, mittelalterliche Steinbrücke in Oberkammlach, über die wir zum Gasthof Schwanen (08261-4267) und einer guten Mittagsrast gelangen. Immer wieder hemmen Stacheldrahtverhaue wie früher am Eisernen Vorhang unseren Vorwärtsdrang und fehlende Randstreifen lassen uns im weichen Ackerboden versinken. Aber unterhalb von Unterrieden beginnt das Flussparadies: Mäander ohne Ende, Prallhänge, Gleithänge, Uferwände, Bäume, Sträucher, Kiesbänke, Wiesen … und die ersten Biberspuren.

Vom Bahnhof Weilbach fahren wir mit der Bahn nach Mindelheim, wo wir in der Alten Post www.hotel-alte-post.de bestens untergebracht werden. Sogar das Klavier ist frisch gestimmt!

  1. Tag (18 km Wanderung, Topographische Karte 1 : 25 000, Blatt 7828 Kirchheim i. Schwaben und Blatt 7728 Krumbach (Schwaben):

Mit Bus, Bahn oder Taxi nach Weilbach zurück, dann wieder an der mäandrierenden Kammel entlang, wo wir die frischen Ergebnisse der nächtlichen Arbeit der Biber beobachten können. Leider bremsen uns auch heute wieder Stacheldrahtverhaue – armes Deutschland. Rotmilan, Graureiher und Wasseramsel beobachten uns, der Hase rennt davon und der Fuchs zeigt uns mit seiner Spur das richtige Durchkommen. Einkehr im geschmackvoll renovierten Gasthof Schlössle in Loppenhausen (08263-741). Später dann Kaffeepause (mit Faschingstreiben) im Grünen Baum in Niederraunau. In Krumbach finden wir ein angenehmes Quartier im Gasthof Traubenbräu www.traubenbraeu.de . Leider können wir wegen des Ruhetags nicht die bekannt gute, bayerisch-schwäbische Küche des Traubenbräus genießen. So essen wir auch nicht schlecht im “Kachelofen“ nebenan.

  1. Tag (21 km Wanderung, Topographische Karte 1 : 25 000, Blatt 7728 Krumbach (Schwaben) und Blatt 7628 Jettingen):

Es geht weiter an der nicht mehr ganz so frei mäandrierenden Kammel. Jetzt handelt es sich meist um Reißbrettmäander, und die Ufer sind teilweise befestigt. Aber immer häufiger gibt es Freistaatsbiotope, die als Ausgleich für die Sünden der Vergangenheit angelegt wurden und sich zum Teil wirklich zu Schmuckstücken entwickelt haben. Schande über Neuburg an der Kammel: Keine geöffnete Gaststätte für die Mittagsrast, kein anderweitig schönes Plätzchen – auf dem Randstein an der Straße sitzend rasten wir. Wenigstens scheint die Sonne! Und bei Egenhofen können wir die schönsten Mäander bewundern. In Ettenbeuren, dem „Zentrum“ der Gemeinde Kammeltal finden wir keine Übernachtungsmöglichkeit. Deshalb fahren wir mit dem Bus hinüber nach Ichenhausen, wo wir im Gasthof zum Hirsch gut unterkommen und auch verpflegt werden.

  1. Tag (22,5 km Wanderung, Topographische Karte 1 : 25 000, Blatt 7628 Jettingen, Blatt 7528 Burgau und Blatt 7428 Dillingen a. d. Donau West):

Mit dem Bus fahren wir wieder nach Ettenbeuren zurück und gehen an der jetzt gradlinig kanalisierten Kammel entlang zum Kloster Wettenhausen, das eine Besichtigung lohnt. Bald belästigt uns der Lärm der A 8, die wir in einem Bachdurchlass 120 m östlich der Kammel unterqueren. In Unterknöringen werden wir im Gasthof Adler verwöhnt. Das Tal wird breit, bald nach dem Campingplatz am Söbersee erreichen wir die Mündung der Kammel in die (halbe) Mindel. Wir wollen heute noch bis zur Donau, also wandern wir auf Umwegen und gewürzt mit kleinen Abenteuern in Industrieruinen durch Offingen, dann in den Donau-Auwald gegenüber dem AKW Gundremmingen, wo wir bei Fluss-km 2552 die Mindel-Mündung in die Donau erreichen.

Bilder von der Kammelwanderung

Zeitungsartikel