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Unterwegs in den Ostkarpaten (Rumänien) - rund um den Kraterrand des Caliman-Vulkans und über das Ceahlau-Massiv
8. - 25. August 2011
Via Carpatica 2011: Von Vatra Dornei in der südlichsten Bukowina wanderten wir zur Caldera eines der größten europäischen Vulkane, dessen Rand heute das Căliman-Gebirge bildet. Traumhafte Landschaften, blumenreiche Wiesen und Weiden, vulkanische Gesteine aller Art und nicht zuletzt Zeugnisse des Größenwahns von Diktator Nicolae Ceauşescu findet man an den meist gut markierten Wegen. Über das abgelegene malerische Tal von Bilbor querten wir zur von der ungarischen Minderheit geprägten Sprudelstadt Borsec. Das bekannteste Mineralwasser Rumäniens wurde immerhin im Jahr 2004 zum besten Mineralwasser der Welt gekürt. Von Grinţieş, das wir von Borsec mit dem Bus erreichen, stiegen wir über den Bergkamm ins Tal von Durău am Fuß des Ceahlău. Schon von weitem grüßte uns das bizarre Felsmassiv des moldauischen Olymp, wie der Ceahlău vom rumänischen Nationaldichter Mihai_Eminescu genannt wurde. Wir durchquerten den bekanntesten Nationalpark Rumäniens, ohne dass wir von Bären gefressen wurden, erfreuten uns an Edelweiß, Enzianen und Orchideen beim Abstieg nach Izvorul Muntelui. Überall durften wir in guten Unterkünften die herzliche rumänische Gastfreundschaft und beste rumänische Küche genießen.
1. bis 6. Tag: 8. - 13. August 2011
Zum ersten Mal reisten wir mit der Bahn über Budapest und Arad nach Rumänien - eine nicht unbedingt empfehlenswerte Strapaze! Der Großteil unserer Gruppe reiste wie gewohnt mit dem Flugzeug nach Klausenburg und von dort mit der Bahn weiter nach Vatra Dornei, die alte k. u. k. Sommerfrische in der Südbukowina. Treffpunkt und Standquartier für die ersten Tage ist die * Pensiunea Dornelor, in der wir gut untergebracht sind.
7. Tag: Sonntag, 14. August 2011 (Dimap-Karte 18 Muntii Caliman 1:60000)
In der Früh liegt Nebel im Tal. Oben lacht die Sonne. Traumhafte Aussicht vom Vf. Diecilor (1301 m) hinunter ins Neagratal. Von hier folgen wir der blauen Dreiecksmarkierung über die Şaua Zăurele und die Poiana Spânzului bis zur großen Waldwegkreuzung ostnordöstlich der Buza Şerbii. Von hier steigen wir auf dem Holzabfuhrweg hinunter ins Tal des Sarişorul Mic. Ein freundlicher Heidelbeersucher nimmt uns mit nach Şaru Dornei, wo wir mit Unterstützung eines Obstverkäufers Taxis für den Rückweg organisieren können.
Aufsteig im Nebel, der sich allmählich lichtet, zum Vf. Diecilor, von wo sich eine traumhafte Aussicht ins Neagratal bietet.
Golddistel Der Mistkäfer hat uns Glück gebracht: Traum-Wanderwetter Der hilfsbereite Obsthändler
8. Tag: Montag, 15. August 2011 (Dimap-Karte 18 Muntii Caliman 1:60000)
Linienbus von Vatra Dornei (Abfahrt vor unserer Pension) nach Gura Haitii. Der nette Busfahrer hält direkt vor der Tür unseres neuen Quartiers. Wir dürfen 3 Tage lang die Gastfreundschaft und Kochkunst von Daniela Tarca genießen: **Pensiunea Poarta Calimani. Wir wandern mit leichtem Gepäck sofort los und auf dem Weg mit dem blauen Punkt über den Harlei-Rücken hinauf zu den Felsformationen der 12 Apostel (1775 m). Vom Cerbul steigen wir auf steilem Weg (roter Punkt) hinunter nach Runc, wo uns Domnul Tarca mit seinem Super-Dacia abholt zum bacchantischen Abendessen.
Karpaten-Enzian Die 6 Lustwandler Die 12 Apostel
Bestes Vulkan-Quellwasser
Im Tal von Runc
9. Tag: Dienstag, 16. August 2011 (Dimap-Karte 18 Muntii Caliman 1:60000)
Domnul Tarca bringt uns mit seinem Dacia in das Tal des Paraul Soimareilor bis zum Beginn des mit dem blauen Kreuz markierten Weges, der uns sanft zum Rand der Caldera des Caliman-Vulkans bringt. Ein wunderbarer, aussichtsreicher Kammweg, markiert mit dem roten Punkt, bringt uns über die Felsen Pietrei Rosii und Tamau, die Poiana Tamaului, vorbei am Vf. Maieris zur Wegkreuzung am Fuß des Pietrosul. Von hier steigen wir steil auf dem mit dem roten Kreuz markierten Weg hinunter ins Tarnita-Tal, wo uns Domnul Tarca mit dem Dacia erwartet. Daniela Tarca verwöhnt uns wieder mit rumänischen Spezialitäten.
So pflücken Wanderer Heidelbeeren, so die Profis!
Hoch das Bein .... Auf der Poiana Tamaului
10. Tag: Mittwoch, 17. August 2011 (Dimap-Karte 18 Muntii Caliman 1:60000)
Unser Dacia-Wunderfahrzeug bringt uns auf der alten Bergwerksstraße hinauf zur Bergwerkssiedlung Exploatarea Caliman. Zu Ceausescus Zeiten wurde hier gigantomanisch Schwefel abgebaut. Heute herrscht Endzeitstimmung - besonders in Ceausescus Gäste- und Jagdhaus. Wir steigen markiert mit dem blauen Dreieck zum Nicovala-Sattel hoch und folgen von hier dem mit dem senkrechten roten Balken markierten Weg hinüber zum Negoiul-Sattel. Steil geht es hoch zum Vf. Negoiul Unguresc, dann ein Traumpfad hinüber zum höchsten Punkt unserer diesjährigen Karpatenwanderung, dem 2100 m hohen Pietrosul. Auf demselben Weg kehren wir zur Exploatarea Caliman zurück, wo Domnul Tarca mit dem Dacia wartet. Abends wieder bukowinische Völlerei!
Ceausescus Jagdhütte Junge Wegmarkierer bei der Arbeit
Pietrosul (2100 m)
Exploatarea Caliman Daniela Tarca serviert Sarmale und gefüllte Paprika
11. Tag: Donnerstag, 18. August 2011 (Dimap-Karte 18 Muntii Caliman 1:60000)
Domnul Tarca transportiert uns zum Forsthaus von Dragoiasa, wo uns der Förster den Zugang zum Weg mit dem blauen Kreuz erklärt. Es ist nicht einfach! Aber die spärliche Markierung führt uns bis zum Bergkamm hoch. Hier gehen wir zu weit rechts, geraten in das falsche Tal (es hätte uns im Bogen nach Dragoiasa zurückgeführt), bemerken den Fehler, steigen den nächsten Weg wieder kurz links hoch und erreichen so eine traumhaft schöne Poiana, von der uns nach ausgiebiger Rast eine ebenso schöner Weg nach Bilbor hinunter führt. Da unsere Pension weit draußen am fast am Pasul Rachitis liegt, fahren wir mit dem Linienbus dorthin. Familie Valcan freut sich sehr, uns in ihrer neuen **Pensiunea Teo bewirten zu können. Die ganze Familie hilft nach Kräften mit, Tel. 0040 751 313854 oder 0040 741 982021
Das wurde von einem Mann von Sonnenaufgang bis 9 Uhr gemäht! Karpaten-Glockenblume Stillleben auf der Poiana
Abstieg ins Bistricioara-Tal Schwalbenwurz-Enzian
Begegnung der häufigen Art Trauermantel
Kurz vor Bilbor Magazin Mixt: Eis!!!!!!!!!
12. Tag: Freitag, 19. August 2011 (Dimap-Karte 20 Muntii Giurgeu si Hasmas 1:60000)
Mit Kompass, GPS und Intuition finden wir den Weg von Bilbor über den Vf. Ciorbic und die Cabana Faget hinüber in die ungarisch geprägte Sprudelstadt Borsec. Hier erwarten uns ruinöse Villen aus besseren Zeiten und fürchterlich nach Schwefelwasserstoff stinkende Mineralbrunnen. Wir nehmen Quartier in der *Pensiunea Korona.
Dieser Bach soll unser Weg sein? Ja, er ist es! Der Himbeer-Bulibascha bestätigt, dass wir auf dem rechten Weg sind
Bei der Cabana Faget hoch über Borsec Alant
Fichte und Buche innig verschlungen Mineralbrunnen in Borsec Diese Villa träumt von besseren Zeiten!
13. Tag: Samstag, 20. August 2011 (Dimap-Karte 20 Muntii Giurgeu si Hasmas 1:60000 und Dimap-Karte 14 Massivul Ceahlau)
Mit dem Linienbus Richtung Iasi fahren wir in Borsec de Jos ab. In Poiana kurz vor Grinties steigen wir aus und wandern auf dem mit einem roten Kreuz sehr rar markierten, aber schönen Weg hinauf zur Obcina Boistea. Oben am Sattel in 985 m Höhe haben wir Schwierigkeiten, den Abstieg nach Durau zu finden. Er ist in Kammnähe völlig zugewachsen. So gehen wir auf dem Kammweg Richtung Südsüdwest und finden bald einen Holzabfuhrweg, auf dem wir die Straße nach Durau erreichen. Nur wenige hundert Meter talabwärts liegt schon in der Ortschaft Ceahlau neben der Forellenzuchtanlage (Pastravarie) unsere **Pensiunea_Ileana din Durau, wo wir von Angelica Ionita verwöhnt werden.
In Borsec de Jos: Zuerst wird man intim, dann zahlt man Alimente Borsecer Originale Der schönste Gockel von Grinties
Die ganze Familie hilft bei der Heuernte Weitwanderer trocknen Wäsche Tausendgüldenkraut
Weißtanne bei Durau Geendet als verrottete Viehtränke
14. Tag: Sonntag, 21. August 2011 (Dimap-Karte 14 Massivul Ceahlau)
Angelicas Mann (Mercedes Oldtimer) und ein Freund (Dacia) fahren uns nach opulentem Frühstück hinauf zum Nationalpark-Eingang oberhalb Statiunea Durau. Perfekt markierte und unterhaltene Wege führen von hier hinauf auf das Ceahlau-Massiv. Wir wählen den mit dem roten Kreuz markierten Weg über die Cascada Duruitoarea, der uns auf schönem, aber manchmal steilem, ausgesetztem Weg zwischen Felstürmen hinauf auf die Ceahlau-Hochfläche bringt. Leider besteht für den in einer Kernzone des Nationalparks liegenden höchsten Punkt des Massivs, den Ocolasul Mare ein Betretungsverbot. So begnügen wir uns mit dem Vf. Toaca (1904 m), der uns mit einer grandiosen Aussicht über die ganze Moldau belohnt. Wir nehmen Quartier in der *Cabana Dochia, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat, aber freundliche und gut bewirtschaftet wird.
Frühstück bei Angelica Ionita: Wachteleier sind gesund und stärken die Potenz
Schilderwald im Nationalpark Cascada Duruitoarea Vf. Toaca
Cabana Dochia, hinten der Ocolasul Mare Lustwandler auf dem Vf. Toaca
15. Tag: Montag, 22. August 2011 (Dimap-Karte 14 Massivul Ceahlau)
Die Moldautäler im Nebelmeer, der Ceahlau in der Sonne ... Auf dem mit dem senkrechten roten Balken markierte Weg wandern wir durch den Campingplatz, steil hinunter, unterhalb des Ocolasul Mare und der Grota lui Savu hinüber zur romantischen Felsenlandschaft um den Claile lui Miron, finden Edelweiß, Enziane und Orchiden, steigen steil hinunter zur Poiana Maicilor und weiter vorbei an uralten Buchen zur Cabana Izvorul Muntelui, wo uns die Nationalpark-Ranger zwei Taxis bestellen (Tel. 0040 740 209811) , die uns zur Bushaltestelle nach Bicaz bringen. Zwei Privattaxis fahren uns nach Piatra Neamt. Übernachtung *Pensiunea Byblos. Abendessen sehr gut mit bestem Hauswein Rumäniens **Restaurant Casa Noastra, Strada Oituz 1, Tel. 0040 233 228586.
Edelweiß Eisenhut Angelica zeigt, wo's langgeht
Wir sind nicht abseits des Weges gegangen, wir waren nicht allein unterwegs, wir
haben uns keinem Tier genähert, wir haben keine Lebensmittelreste im
Nationalpark gelassen, wir haben die Unfallgefahr einfach ignoriert. Fazit: Der
Bär hat uns nicht gefressen!
16. bis 18. Tag: 23. - 25. August 2011
Busfahrten nach Bacau bzw. Constanta, Rückflug mit Carpatair nach München