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Um den nördlichen Gardasee - von Limone bis Torri del Benaco

Anfang November hat eine Wanderung am Gardasee ihren ganz besonderen Reiz. Die Touristenmassen sind weg, der Gardasee gehört fast ausschließlich den Einheimischen. Nur noch wenige Hotels und Restaurants haben offen, der Schiffsverkehr ist eingestellt (was das Wandern auf der Westseite erschwert), rote und gelbe Herbstfarben bestimmen das Bild, im Wald blühen die Cyclamen und die Sicht ist meist klar. Leider gibt es aber auch in dieser ruhigen Jahreszeit die Motorrad-Idioten (in diesem Fall mit Augsburger Kennzeichen), die mit ihren Geländemaschinen die entlegensten Wanderwege verlärmen, Trockenrasen mit seltenen Pflanzen durchpflügen und die Luft verpesten, obwohl dies verboten ist. Ein lombardischer Jäger, sonst gewiss nicht mein Freund, schüttelte den Kopf und sagte: "Stronzi!". Das heißt auf Deutsch: "Arschlöcher!". Dem ist nichts hinzuzufügen.

1. Limone - Riva: Von Limone dem Schild "Passeggiata" nach, das zu den höher verlaufenden Spazierwegen am Ortsrand führt, unter anderem zur Bar Milanesa, wo der gepflasterte alte Weg 101 durch das Val Singol hoch in die Berge führt. Wir bleiben auf dem Weg 101 bis zum Sattel an der Cima di Mughera. Der Ausblick wird immer großartiger. Von hier kann man auf dem Weg 422 direkt zum Passo Rocchetta gehen. Nur unwesentlich länger und noch interessanter ist es, auf dem Militärweg aus dem 1. Weltkrieg mit Stellungen und Kavernen (Weg 101) hinüber zum Passo Guil zu gehen, hier scharf rechts den Wiesenhang hoch zum Kamm zu steigen und den Passo Rocchetta von oben zu erreichen. Wir sind hier 1100 m über dem Gardasee, entsprechend toll ist die Aussicht. Von der Rocchetta gibt es wieder zwei Wege, einen direkten Abstieg über die Malga Palaer oder einen ausgesetzten, aussichtsreichen Weg über die Punta Larici hinunter nach Pregasina, wo das *Hotel Panorama (0039 0464 520344) mit seinem singenden Wirt als Einkehr oder auch als Quartier lockt. Derzeit ist es sinnvoll, hier oder in Biacesa unten an der Ledrostraße zu übernachten, denn der direkte Abstieg nach Riva auf der alten, für den Verkehr gesperrten Straße, welche die Natur sich allmählich zurückholt, ist zur Zeit nicht möglich. Ab 2004 soll die Straße für Wanderer und Radfahrer geöffnet werden. Man sollte sich vorher genau informieren, damit man nicht plötzlich - wie wir im Herbst 2003 - in der "Sackgasse" unten an der Mündung des Ponaletals steckt. Alternative: Über den Passo Guil auf dem Weg 421 direkt nach Biacesa absteigen oder von Pregasina auf der alten Straße (vor dem Straßentunnel rechts hinunter) runter ins Ponaletal, dann vor der Brücke links hoch nach Biacesa. Von Biacesa führen mehrere Wege, z.T. steil und ausgesetzt hinüber nach Riva. Stilvolle Übernachtung in Riva: ****Grand Hotel Riva, ****Hotel Sole oder ***Hotel Bellavista.

       

       

2. Riva - Torbole-Nago: Einfach immer nur am Ufer entlang. Die neue Uferpromenaden von Riva und Torbole werden durch einen ebenfalls neu angelegten Fuß- und Radweg verknüpft. Sogar eine neue Brücke wurde über den Sarca-Fluss gebaut! Übernachtung und Essen in bester Qualität: ***Hotel Centrale.

           

3. Torbole-Nago - Navene: Von Torbole aus führt der Weg 601 (Madonna del Faggio, Dos Remit, Prati di Nago, Monte Altissimo ...) am südlichen Ortsrand als Treppenweg, dabei die Kehren der Straße zum großen Teil abschneidend durch ein Ferienhausgebiet den Hang hoch. In der vorletzten Kehre, ca. 100 m über dem See verlässt der Weg die Straße. Bei der Höhe 270 m geht es rechts ab auf den Cammino dei Paloni, den Mastenweg. Schöner und angenehmer ist der Weg von Nago aus: Durch den Ort, auf der Strada del Monte Baldo, ehe sie den Berg hochführt rechts ab Richtung Torbole, aber nicht abwärts, sondern links auf einem Feldweg hangparallel durch die Olivenhaine bis zum Waldrand, wo wir auf den Weg 601 (Höhe 270 m) treffen. Wir überqueren praktisch den Weg 601 und steigen auf dem Mastenweg höher. Der Mastenweg ist rot markiert. Achtung: Rote Pfeile mit einem großen P führen nur zu einem etwas abseits des Weges stehenden Masten. Eigentlich kann man kaum fehl gehen, wenn man in der Nähe der Stromleitung bleibt. Immer wieder traumhafte Ausblicke auf den See, ein wunderschöner mediterraner Wald im Herbstkleid, manchmal werden ausgesetzte schräg abfallende Gesteinsplatten überquert - Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind notwendig. Teilweise verläuft der Weg 500 m über dem See. An zwei Stellen gilt es aufzupassen: Im Valmarsa führt der besser ausgetretene Weg geradeaus weiter und später hoch Richtung Prati di Nago. Aber ein kleiner roter Pfeil auf einem Stein und ein großes M daneben zeigen rechts abwärts den richtigen Weg an. Oberhalb der Galleria del Cantone zeigt ein Pfeil rechts hinunter, aber der richtige Weg führt geradeaus weiter, auch wenn er ziemlich zugewachsen ist. Auf diesem Weg gehen wir fast ganz um Navene herum. Erst am südlichen Ortsende erreichen wir ein Sträßchen, das runter zur Hauptstraße und wenige Meter zurück in den Ortskern führt, wo es mehrerer Übernachtungsmöglichkeiten und eine Bushaltestelle gibt. Ausdauernde Wanderer gehen weiter über den Sattel des Monte Fubia nach Malcesine.

       

4. Navene - Cassone: Wir folgen dem Weg zur Bocca di Navene, von dem rund 200 m über dem See der Weg 4 zum Monte Fubia und nach Malcesine nach rechts abzweigt. Wir können Malcesine in rund 500 m Höhe auf dem Weg 4 umgehen, wir können auf Sträßchen und Schlittenwegen in 300 m um Malcesine herum oder auch bis zur Malga Fabio hoch gehen. Auf alle Fälle müssen wir durch das Bergsturzgebiet der Granei nach Cassone absteigen, wo man im *Hotel Cassone übernachten oder in den Bus einsteigen kann.

           

5. Cassone - Castelletto: An der Kirche vorbei auf dem Weg 31 über Sommavilla, Zignago zur Casa Perotti und weiter zur Wallfahrtskirche S. Antonio delle Pontare. Von hier geht es immer gut bezeichnet abwärts in das Dornröschendorf Campo. Derzeit wird die 700 Jahre alte Kirche mit ihren wertvollen Wandmalereien restauriert. Wenige Häuser werden wieder als Ferienwohnungen genutzt. Immer weiter auf dem Weg 31 durch Olivenhaine nach Fazor und Biassa. Hier steigen wir ab nach Castelletto, wo es Hotels und eine Bushaltestelle gibt.   

       

6. Castelletto - Torri del Benaco: Wieder nach Biassa hoch zum Weg 31, der uns wieder durch Ölbaumhaine und schöne Wälder 350 m über den See hinaufführt. Beim ehemaligen Hof Casarole geht es 200 Höhenmeter steil abwärts, dann wieder am Hang entlang über Ca Tronconi nach Pai di Sopra, wo im Ristorante Apollo ein gutes Mittagessen wartet. Auf der Straße hinunter nach Piaghen, dann auf dem Weg 39 bis zur Kirche S. Siro, auf dem Weg 41 hinein nach Crero, links hoch zu den steinzeitlichen Felsgravuren und durch den schönen Herbstwald nach Anze, Coi und Loncrino, wo wir die Abzweigung rechts hinunter nach Torri del Benaco nicht verpassen dürfen. Übernachtung und Essen: ***Hotel Gardesana